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Die Solidarität

Perspektivwechsel

Hallo, ich bin die Solidarität.

Mein Name ist in den letzten Jahren sehr oft benutzt worden, aber was bedeute ich denn eigentlich.

Solidarität bedeutet so viel wie gesellschaftlicher Zusammenhalt, also etwas sehr Positives und Wichtiges für unsere Gesellschaft.

Ich entstehe meist aus der Empathie heraus, die Menschen empfinden, wenn andere Mitmen­schen in einer Notlage sind. Ein Beispiel wäre wohl die anfängli­che Unterstützung vieler Men­schen für die Flutopfer im Ahrtal oder wenn z. B. in der Nachbar­schaft ein Haus brennt und die Bewohner außer ihrem Leben nichts mehr retten konnten. Dann entsteht in der lokalen Gemein­schaft eine Welle der Empathie, der Hilfsbereitschaft und damit eine Solidarität mit den Opfern. Ich bin aber nur echt, wenn auch die Gefühle, die dahinterstehen, echt sind. Echte Empathie, ein aufrichtiger Wunsch zu helfen und – ganz wichtig – alles ohne Druck und aus freien Stücken.

In den letzten Jahren habe ich meinen Namen leider viel zu oft in einem anderen Zusammenhang gehört.

Ich wurde als Kampfbegriff missbraucht.

Es wurde von außen Druck auf die Menschen ausgeübt, der ihnen suggerierte, dass jeder, der nicht im Sinne der vorherrschenden Meinung solidarisch ist, ein schlechter Mensch ist. Die Menschen sollen also mit einer anonymen, beliebigen Gruppe von anderen Menschen solida­risch sein, die sie nicht einmal kennen. Die Menschengruppe, mit der man nach vorherrschen­der Meinung solidarisch sein soll, ist beliebig austauschbar. Waren es vor 2 Jahren die vulnerablen Gruppen, für die während der Coronazeit angeblich ein hohes Risiko bestand, sind es heute die ukrainischen Flüchtlinge und mor­gen vielleicht die vom Klimawandel Geschädigten.

Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen, aber diese Unter­stüt­zung muss aus einer inneren Haltung herauskommen und nicht von irgendwelchen PR-Strategen in die Welt gesetzt werden, um damit bewusst Reaktionen in der Bevölkerung zu erzielen.

Ein besonders perfides Beispiel für den Missbrauch der Solidarität war die sogenannte „Brutkasten­lüge“, mit deren Hilfe 1990 vor allem die Bevölkerung der USA, aber auch die restliche Welt­bevölkerung eine solidari­sche Haltung mit Kuwait einnehmen sollte, das kurz zuvor von iraki­schen Truppen besetzt worden war. Diese solidarische Haltung sollte die Grundlage für den Krieg der USA gegen den Irak sein, an dessen Folgen allein im Irak mindestens 500.000 Kinder grausam zu Tode kamen.

Ich möchte mich sehr gerne solch einer Art von Missbrauch verwei­gern. Das geht aber nur mit Men­schen, die in der Lage sind, zu unterscheiden, ob ich aus ihrem Herzen spreche oder ob jemand versucht, mich als Druckmittel von außen her in ihre Gedanken einzupflanzen.

Hört deshalb immer auf euer Herz.

Helft eurem Umfeld und unter­stützt es so gut ihr könnt, seid da, wenn eure Mitmenschen Zuwen­dung brauchen. Ein gesellschaftli­cher Zusammenhalt ist in den heutigen Zeiten wichtiger als je zuvor. Deshalb bin ich heute sehr wertvoll und sollte nur im positi­ven Sinne gebraucht, nicht jedoch als Manipulationsinstru­ment ein­gesetzt werden.

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